Alois Bambula um 1960
- 1961 -1969 Durchführung von Weiterbildungslehrgängen für Blechbläser (Musikerzieher).
- Wiederholt Spezialunterricht für schon ausgebildete Posaunisten mit Ansatzproblemen, die ihn zum Zwecke der Umschulung des Ansatzes aufsuchten.
- Umfangreiche Fachberatertätigkeit unter anderem auch an der Beratungsstelle für Theater und Orchester zur Rehabilitation berufsgeschädigter Bläser an der Charite in Berlin
- Berufung in den Künstlerischen Beirat der Dresdner Staatskapelle (1966)
- Jahrelanges Engagement für den Wiederaufbau der Semperoper, diesbezüglich aktive Beratungstätigkeit in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden zur Akustik des Semperbaus, die er noch aus der Zeit vor der Zerstörung kannte
- 1970 -1981 Gedankenaustausch mit Operndramaturgen und Dirigenten zu künstlerischen und interpretatorischen Fragen
- Herausgeber- und Gutachtertätigkeit für die Musikverlage Edition Peters und Friedrich Hofmeister
- Letzter Auftritt als Solist mit der Staatskapelle unter Herbert Blomstedt (1973): Ballade für Posaune und Orchester von Frank Martin
- Mitglied der Kommission zur Förderung von Spitzenkräften der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber
- Ernennung zum Professor (1974)
- Ehrenmitglied der Staatskapelle (1976)
- Kunstpreis der DDR (1976)
- 1982 Ausscheiden aus der Staatskapelle Dresden nach 48-jähriger Tätigkeit.
- Ende der Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber"
- 1982 - 1984 Gastprofessur an der Universität für Schöne Künste Tokio
- An der Nihon Universität in Japan dienten seine Vorträge als Unterrichtsmaterial
- Ehrendoktorwürde in Japan
- Unterstützung des Schütz-Chors in Tokio, z.B. Organisierung eines Gastspiels in der Dresdner Kreuzkirche
- Ehrenmitglied der Staatsoper Dresden
Alois Bambula war 48 Jahre lang in der Staatskapelle Dresden tätig und musizierte noch unter der Leitung von Richard Strauss und anderen hervorragenden Künstlern, die das 20. Jahrhundert wesentlich prägten. Er hat an zahllosen Gastspielreisen der Kapelle in viele Länder der Welt teilgenommen. Sein kultivierter, warmer und kraftvoller Ton, sein technisch vollendetes, klanglich differenziertes und gestalterisch ausdrucksstarkes Spiel, die auf seiner von ihm selbst entwickelten Ansatz- und Atemtechnik beruhten und wesentlich zu dem für die Dresdner Staatskapelle spezifischen Klangcharakter der Bläsergruppe beitrugen, sind auf den zahlreichen Schallplattenaufnahmen, die die Kapelle in den Jahren seines Wirkens unter Leitung berühmter Dirigenten realisierte, verewigt. Seine langjährigen Kollegen in der Posaunengruppe Werner Bayer, Hans Kästner und Georg Leuschner waren Schüler von ihm gewesen. Auch der Posaunist Alfred Gerwin, der von 1940 bis 1945 an der Staatskapelle tätig gewesen war und im letzten Kriegsjahr als Soldat ums Leben kam, war Schüler von Alois Bambula gewesen. Während seines langen Lebens hat er ca. 120 Posaunisten ausgebildet, einige davon in Japan und China. Viele von ihnen waren und sind an verschiedenen hervorragenden Orchestern tätig und haben ihrerseits Posaunisten ersten Ranges ausgebildet; so u.a. Karl Jakob, langjähriger Soloposaunist am Gewandhausorchester Leipzig und Manfred Eidner, ehemaliger Soloposaunist der Weimarischen Staatskapelle, der seinerseits Lehrer war von Guido Ulfig und Jürgen Umbreit, beide heute in der Staatskapelle Dresden.
Alois Bambula war ungeheuer belesen, hat sich bis zu seinem Tode im Alter von 93 Jahren ständig mit Philosophie, Ästhetik, Kunst und Literatur beschäftigt. Sein spezielles Interesse galt dabei u.a. den griechischen Philosophen der Antike, Kant, Hegel, Marx und Nietzsche. Seine tiefe und breite kulturelle Bildung war für ihn stets die entscheidende Grundlage der künstlerischen und somit auch der ganz spezifisch musikalischen Tätigkeit - ein Prinzip, das er mit Nachdruck seinen Schülern vermittelte und von dem heute das umfangreiche Archiv seiner handschriftlichen Aufnotierungen Zeugnis ablegt.